Am 23.07.2024, dem diesjährigen Klassenaktivitätstag, hat die Jahrgangsstufe 1 unserer Schule das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im Elsass besucht. Schon am Ende der etwa zweistündigen Busfahrt konnten sich die Schüler*innen ein Bild von den Qualen machen, welche die Gefangenen schon beim Anstieg des Vogesen Gipfels erleiden mussten.
Das Konzentrationslager wurde 1941 auf Befehl von Heinrich Himmler, einem Reichsführer der SS, errichtet. Die Nationalsozialisten wählten Natzweiler, da es dort ein großes Vorkommen von Rosa Granit gibt, welches erst von den Inhaftierten abgebaut und später für die Bauvorhaben Hitlers genutzt werden sollte.
Die Schüler*innen haben sich innerhalb ihrer Geschichtskurse entweder selbst mithilfe von Kurzreferaten durch das Lager geführt oder die Leitung wurde von den Lehrern übernommen. Dabei haben sie einen Einblick in den grausamen Alltag der Gefangenen bekommen: das stundenlange Warten auf dem Appellplatz und die Hinrichtungen am Galgen, die unhygienischen Zustände in den Baracken, pseudo-medizinische Versuche von renommierten Ärzten und das Krematorium. Um noch mehr über den geschichtlichen Hintergrund des Lagers zu erfahren, konnten sich die Schüler*innen im Anschluss das kleine, aber sehr informative Museum anschauen, welches sich in der ehemaligen Küche des Lagers befindet. Der bis dahin ungreifbare Unterschied zwischen Häftlingen und deren Wärtern wurde den Schülern zu Ende nochmals bei dem Anblick der Kommandanten-Villa von Josef Kramer bewusst, welche nur wenige Meter entfernt mit Blick auf das Konzentrationslager steht.
Bevor es für die Jahrgangsstufe 1 endgültig zurück nach Gaggenau ging, wurde ein Stop bei der nahe gelegenen Gaskammer eingelegt. Diese wurde auf Betreiben deutscher Mediziner der Reichsuniversität Straßburg in einem Nebenzimmer des damaligen Gasthofs errichtet. Dort wurden unschuldige Menschen, v. a. Juden, systematisch vergast, um deren Knochen für eine "Ausstellung jüdischer Skelette" an der Reichsuniversität Straßburg zu sammeln oder um Gegengifte zu erproben.
Nach diesem zum Nachdenken bringenden Tag voller Eindrücke ging es für die Gruppe wieder nach Hause.
