12 Uhr 15 am 26.9.24 – 84 Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums Gaggenau drängen sich im Raum E11, teilweise ohne Sitzplatz. Trotzdem kann jeder den eher leise redenden Achtklässler an der Tafel verstehen. – Die siebten Begabungstage der Schule enden im Staunen über die Präsentationen der anderen Projektgruppen mehr noch als im Stolz auf die eigenen Ergebnisse.Gleich zu Beginn kommt eine geradezu mystische Atmosphäre auf, als in der Mitte des abgedunkelten Physiksaals die von der Seite beleuchtete mit Trockeneis extrem heruntergekühlte Nebelkammer zum Nachweis radioaktiver Strahlung zu besichtigen ist.
Unter Anleitung von Herrn Bell haben die Mitglieder der Projektgruppe auch einen Film produziert, der Radioaktivitätsmessungen an den unterschiedlichsten Stellen des Schulhauses zeigt.
Anhand eines riesigen Plakats stellt die Projektgruppe von Frau König den Zuhörenden das griechische Alphabet vor, mit einem passenden griechischen Fremdwort in unserer Sprache zu jedem Buchstaben. So werden nicht nur Grundlagen der in den letzten Jahrzehnten fast vollständig aus dem Schulsystem verschwundenen Sprache erfahrbar sondern auch Errungenschaften der griechischen Kultur aufgezeigt, die bis heute nachwirken.
Ganz eintauchen in eine unbekannte Welt kann man auch beim Film über die weit verzweigte Reise eines Blutkörperchens durch den Blutkreislauf, den die Jugendlichen unter Betreuung von Frau Komenda und Frau Bullerjahn auf einem überdimensionalen selbst gezeichneten Modell auf dem Schulhof gedreht haben. Vor allem die Möglichkeit, selbst ein Schweineherz zu untersuchen hinterlässt bei den Beteiligten tiefe Eindrücke.
Als Herr Rudert dem Plenum die Aufgabe stellt, einen komplizierteren Bruch zu vereinfachen, herrscht zunächst Ratlosigkeit. Ein Teilnehmer des Projekts übernimmt schließlich und verblüfft die Versammlung nicht nur mit dem erstaunlich einfachen Euklidischen Algorithmus, sondern begründet diesen zudem anschaulich und einleuchtend. Mit eingehenden Einblicken in die Zahlentheorie machte man sich in diesem Modul fit für Mathematikwettbewerbe.
„Vertretungsstunden leicht gemacht“ verspricht die Projektgruppe von Frau Mack und Frau Schneider und zeigt die in einer App erstellten Entdeckertouren quer durch Gaggenau, bei denen mathematische Rätsel zu bestehen sind.
Nichts für schwache Nerven sind die Feuersäulen und Explosionen, die Herrn Schneiders Schützlinge in den Raum zaubern. Dabei erklären sie in guter Tradition bei dieser Veranstaltung, mit welchen Prinzipien und Überlegungen sie die Versuche so optimiert haben, dass sie möglichst eindrucksvoll funktionieren.
Die Vorstellungsrunde mündet in eine beeindruckende Ausstellung charakterstarker Tonköpfe unter dem Titel „Schräge Typen“. Ziel der Arbeit im Modul von Frau Krettenauer war es gewesen, Individualität und Vielfalt statt glatter und langweiliger Körperideale darzustellen.
Es sind die besonderen Materialien und Themen, die man im normalen Schulalltag nicht bieten kann, es ist das kooperative, klassenstufenübergreifende und viel eigenständigere Arbeiten, die einen besonderen Reiz dieser beiden Tage ausmachen, an denen besonders befähigte Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 10 statt dem normalen Unterricht die besonderen Projektarbeiten durchgeführt haben.